Aus der Geschichte

Zu jeder Zeit und in jedem Ort gibt es viele Menschen, die sich für Musik begeistern. Einige von ihnen haben auch das Musizieren auf einem Instrument erlernt (häufig ohne Anleitung „aus dem Bauch heraus“ und ohne Notenkenntnisse) und spielen nun allein oder mit einigen Gleichgesinnten zum eigenen Vergnügen und zur Unterhaltung ihrer Umgebung. So war es auch in Hartlage, als im Herbst 1952 auf Initiative des damaligen Schützenvereinspräsidenten Hermann Kramer eine Versammlung einberufen wurde mit dem Gedanken, eine eigene Blaskapelle zu gründen. Es kamen auch genügend Musikbegeisterte, die ein Instrument erlernen wollten – allerdings hatte man sofort ein großes Problem: Weder Musikinstrumente noch ein musikalischer Lehrmeister waren vorhanden. Sollte man den Gedanken an eine eigene Kapelle gleich wieder begraben? Hier zeigte es sich, dass Vereinspräsidenten nicht zu Unrecht gewählt werden, denn Präsident Hermann Kramer hatte die Lösung des Problems, die da hieß: „Haussammlung“. Diese Haussammlung wurde umgehend bei allen Vereinsmitgliedern (und somit bei jedem Hartlager) durchgeführt und hatte durchschlagenden Erfolg. Es kam so viel Geld zusammen, dass für jeden Interessenten, wenn auch kein neues, so doch ein gutes gebrauchtes Instrument erworben werden konnte.

Schützenmusikkorps

Hartlage-Lulle e.V.

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Hier ein paar Bilder

Schützenfest 1953

1958

1964

1968

Fanfaren 1972

1982

1989

1993

1996

2002

Fanfaren 2002

Das erste Frühlingskonzert der Hartlager Blaskapelle am 30. April 1960

 

Programm:

             1.           Die Himmel rühmen                                 v. L.v. Beethoven

             2.           Frohsinn, Marsch                                     v. M. Hempel

             3.           Die Erlenkrone, Ouvertüre                     v. H. Halter

             4.           Das kennt jeder, Potpourri                     v. H. Egidius (1. Teil)

             5.           Die Tippelbrüder, Polka                          v. J. Holetscheck

             6.           Waidmannsheil, Marsch                          v. A. Rechling

 

Pause

 

             7.           Brave Infanterie, Marsch                       v. W. Lorenz

             8.           Das kennt jeder                                      v. W. Egidius (2. Teil)

             9.           An der schönen blauen Donau                 v. J. Strauß

             10.         Die fidelen Bauern, Polka                        v. J. Holetscheck

             11.          Petersburger Marsch                              v. J. Heisig

             12.         Unsere Garde, Marsch                             v. R. Forster

 

Das ausführende Orchester:

 

Flügelhorn I:          Walter Köneke

Flügelhorn II:        Oskar Wolke

Klarinette I i B:     Ewald Pries

Trompete I i B:      Otto Westendorf

Trompete II i B:    Wilhelm Loharens

Corno i Es:             Werner Kramer

Tenorhorn I i B:     Otto Schenke          

Baryton I i B:         Heinrich Ahrens

Posaune I i B:         Heinrich Thole

Bass:                      Willi Wolke

Tambour:               K.H. Morchner (Sen.)

Schlagzeug:           Gustav Schröder

Dirigent:                Hermann Martin

Unsere Lyra erinnert sich:

50 Jahre Schützenmusikkorps Hartlage-Lulle

 

„Guten Abend alle hier im Saal,

so treffen wir uns wieder mal,

bei Fresen in froher Rund’

zu feiern noch so manche Stund’.

50 Jahre Hartlager Blaskapelle,

da musst Du hin - und zwar auf die Schnelle,

denn so ein tolles Jubelfest,

man sich doch nicht entgehen lässt.

So hab’ ich mich heut’ fein gemacht

und steh’ nun vor Euch in all’ meiner Pracht.

Erkennt Ihr mich, ja? - Gott sei Dank,

denn ich stand ein paar Jahre hinten im Schrank.

Dort und in meiner aktiven Zeit,

hab’ ich auch erlebt, also macht Euch bereit!

Als gegründet wurde dieser Verein,

war Wolken Oskar dabei, wie kann’s anders sein,

mit ihm noch Köneken Walter und Otto Schenke,

ach wenn ich an die Zeiten noch denke, …

Da gab’s noch keine Uniform,

aber ’ne tolle Stimmung, es war enorm!

Auch Ahrens Heini nicht zu vergessen,

der war auf’s Fotografieren auch so versessen.

Und Wolken Willi auch ein Mann der ersten Stunde,

kurzum - eine ganz vergnügliche Runde.

Es muss sehr schön gewesen sein,

zu dieser Zeit war ich noch nicht im Verein.

Mit Instrumenten aus der Kriegerkapelle

ging es aufwärts und die waren ganz schön helle,

da kann man verdienen auf jeden Fall

noch ein bisschen Geld auf’m Hölskenball,

und es dann in die Kapelle investieren,

dann fand man auch einen noch zum Dirigieren.

Hartlage-Lulle kannte von da ab an

im Nordkreis jeder’, ob Frau, ob Mann!

Die Herren Barlage, Kamper, Martin und Tormann,

gaben bei der Kapelle den Takt wohl an.

Die ersten drei, die kenne ich nicht,

doch die Frisur des letzten, die war ein Gedicht!

Ein Künstler eben, ein Mann von Welt,

der hat ab und zu auch ein Körnchen bestellt,

dann lief’s geschmiert, der dirigierte mit Schwung,

und das ist mir auch noch gut in Erinnerung.

In Hartlage-Lulle ist die Welt noch in Ordnung!

Nach Heinz Mölders kam dann Kuli herbei,

dem ist die Musik auch nicht einerlei.

Auch sonst macht er gern mal ‘nen lockeren Spruch –

und schon hat die Kapelle Getränke genuch.

Denn Musiker und Instrumente, das ist wichtig,

brauchen ab und zu etwas Öl, und zwar richtig.

Dann klingt jeder Ton noch mal so gut,

was man dann auch hören tut,

wenn die Kapelle mal ein Ständchen bringt,

und jeder gleich im Chor mitsingt.

Ein paar tolle Sänger haben wir auch,

und wie das ist im Ort hier Brauch,

wird auf Hochzeit und auf Schützenfest

das Braut- oder Königspaar, wenn es uns lässt,

mit Musik nach Haus gebracht.

Mensch, was hat das schon ‘n Spaß gemacht.

Meistens war’s schon helle,

Kühe noch melken auf die Schnelle,

dann ging es in die Federn sogleich,

mal landete ein Instrument auch im Teich.

 

Ob Kapellenfest, Grillen oder Frühlingskonzert,

die Stimmung ist immer spitze, wie’s sich gehört.

So ist es auch jetzt heute,

dann es sind jede Menge junge Leute,

neu in der Kapelle, und das ist wichtig.

Dafür danken wir Reinhold heut’ tüchtig!

Denn um den Nachwuchs kümmert er sich,

stets vorrangig, er lässt uns nie im Stich.

So war, ich sag’s jetzt an dieser Stelle,

in Hartlage-Lulle fast jeder mal in der Kapelle.

Viele Ehemalige sitzen hier an den Tischen,

die sieht man schon mal eine Träne abwischen,

drei Generationen, wie kann’s anders sein,

spielen hier oft zusammen in unserem Verein!

So gibt’s jetzt ‘ne E-Gitarre und bald ‘ne CD

tja, das ist neu, doch wenn ich zu Oskar seh’,

weiß ich sofort, was ich schon immer wollt’ fragen:

beim Rauchen musizieren, wie geht das, kannst Du mir’s sagen?

Und Heinz und Anton zum Beispiel halten schon lange zur Stange,

die lassen wir nicht gehen, keine Bange!

Auch Ralf, Jürgen, Raimund und Thomas vom Ballett,

fand ich damals zum anschauen sehr nett.

Fitti, Holger, Rüdiger, und wie sie alle heißen,

Karl-Heinz, Ulrike, Sascha, die müssen den Laden doch schmeißen,

so können wir in 25 Jahren

zum 75-jährigen Bestehen fahren.

Noch viele Namen könnt’ ich nennen,

doch es tut mir die Zeit wegrennen.

Kurzum ein jeder in der Kapelle ist ein Star,

so soll es bleiben noch viele Jahr’.

Jetzt geh’ ich zurück in meinen Schrank,

habt für’s Zuhören herzlichen Dank.

Wir sehen uns wieder ein anderes Mal,

auf dem Frühlingskonzert hier in Fresens Saal.

 

Über 60 Jahre sind seit der Kapellengründung durchs Land gegangen. Während dieser Zeit hat es „Aufs“ und „Abs“ gegeben, aber immer fanden sich Männer und Frauen mit Initiative und Liebe zur Musik, um das Kapellenschiff auf Kurs zu halten.

2007